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Zuckerfabrik Uelzen

Die heutige Zuckerfabrik in Uelzen ist der zentrale Standort der Zuckerindustrie. Rund die Hälfte an Zucker für den Einzelhandel wird hier hergestellt. Gegründet wurde die heutige Nordzucker AG 1938 von mehreren Bauern, Handwerkern und Bürgern in Klein Wanzleben.

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Die Zuckerfabrik heute [1]                                                          Die Zuckerfabrik 1928 [2]

Zwangsarbeiter in der Zuckerfabrik (1939-1945)

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges herrschte ein enormer Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft, aber auch in den Fabriken. Das traf auch auf den Landkreis Uelzen zu. So wurden allein im Herbst 1944 rund 4000 Kriegsgefangene und mehr als 5500 Zivilisten im Landkreis zur Zwangsarbeit eingesetzt.

 

Auch in der Zuckerfabrik kamen Zwangsarbeiter zum Einsatz. Diese kamen meist aus Polen, Italien, Frankreich und Tschechien. Doch was waren die Aufgaben der Zwangsarbeiter und wie lebten sie dort?[3]

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Arbeitsverzeichnis der Zwangsarbeiter aus der Zuckerfabrik. [4]

Aufgaben der Zwangsarbeiter
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Zwangsarbeiter wurden damals in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt. Auf einigen Arbeitsverzeichnissen und anderen Dokumenten (siehe das Arbeitsverzeichnis oben) stand häufig nur Fabrikarbeiter, jedoch ist unklar, was deren Aufgabe damals bedeutete.

Denn dies war nicht das einzige, wozu die Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Häufig wurden sie in der Küche, im Büro oder Labor eingesetzt. Teilweise waren sie jedoch auch Laufjungen oder Aufseher.[5]

Fabrikarbeiter beim Einlagern von Zuckersäcken. [6]

Wie und wo lebten die Zwangsarbeiter?

Wenn die Zwangsarbeiter nicht gerade damit beschäftigt waren zu arbeiten, waren sie im ersten Stockwerk einer Lagerhalle auf dem Gelände der Zuckerfabrik untergebracht. Die Lebensmittelversorgung war damals sehr schlecht, weshalb sie stark unterernährt waren und in

Folge dessen teils zu schwach für die körperliche Arbeit waren. Ab dem 22. Februar 1945 jedoch lebten nicht nur die Zwangsarbeiter in der Lagerhalle auf dem Gelände der Zuckerfabrik, sondern auch KZ-Häftlinge. Untergebracht wurden diese jedoch getrennt zu den Zwangsarbeitern.

Aber wieso kamen KZ-Häftlinge dazu und hatte dies Aus-wirkungen auf die Zwangsar-beiter?[7]

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Lagerhaller auf dem Gelände der Zuckerfabrik, wo die Zwangsarbeiter untergebracht waren.[8]

Wieso waren ab Februar 1945 KZ-Häftlinge ebenfalls in der Zuckerfabrik Untergebracht?

Nach dem Bombenangriff der US-amerikanischen Luftwaffe auf den Uelzener Bahnhof am 22. Februar 1945 kamen viele KZ-Häftlinge nach Uelzen und teilweise zur Zuckerfabrik. Durch den Bombenangriff wurden viele Gebäude innerhalb Uelzens und vor allem um den Bahnhof herum zerstört. Um alles schnell wieder errichten zu können, wurden die KZ-Häftlinge damals dafür eingesetzt, die Bombenschäden zu beheben. Da auch Teile der Zuckerfabrik von dem Anschlag betroffen waren, mussten auch dort einige KZ-Häftlinge arbeiten. Sie kamen überwiegend aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich, Belgien und der Niederlande. Einige wenige kamen auch aus Deutschland. Insgesamt 11 Stunden pro Tag mussten die KZHäftlinge arbeiten, bis alle Schäden behoben waren. Jedoch war dies nicht der einzige Bereich, in dem die KZ-Häftlinge arbeiten mussten.

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Doch nur die KZ-Häftlinge, die die Schäden auf dem Betrieb der Zuckerfabrik beseitigen mussten, lebten auch dort. Alle anderen waren innerhalb Uelzens verteilt. Die KZ-Häftlinge lebten genauso wie die Zwangsarbeiter in einer Lagerhalle auf dem Gelände der Zuckerfabrik. Sie wurden jedoch streng von den Zwangsarbeitern getrennt. So hatten die KZ-Häftlinge keinen Einfluss oder jegliche Auswirkungen auf die anderen Zwangsarbeiter. [9]

Gedenktafel anlässlich der Bombar-dierung Uelzens am 22.02.1945. Hängt im heutigen Hundertwasser Bahnhof Uelzen.[10]

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© 202I. Erstellt mit Wix.com

1 Buch: 175 Jahre Nordzucker AG Seite 117

2 Buch: 175 Jahre Nordzucker AG Seite 68

3 https://niedersachsen.volksbund.de/fileadmin/redaktion/Niedersachsen/BV_LueneburgStade/d_GET_uelzen _2020_Endf.pdf

4 https://collections.arolsen-archives.org/archive/2-1-2-1_5715000/?p=1&doc_id=70748028

5 https://collections.arolsen-archives.org/search/?s=Zuckerfabrik%20Uelzen (Zu dem Dokument der Namen kann man durch die Arbeitsverzeichnisse die Aufgaben herausfinden)

6 Buch: 175 Jahre Nordzucker AG Seite 77

7 Buch: 175 Jahre Nordzucker AG Seite

8 http://media.offenes-archiv.de/ha6_4_thm_2068_x.pdf

9 https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/geschichte/kz-aussenlager/aussenlagerliste/uelzen/

10 Selbst Fotografiert im Hundertwasser Bahnhof Uelzen

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Recherche-Gruppen

Zuckerfabrik Uelzen:   Lena Kloss. Pia Grützmacher, Liane Groth,

                                      Tilo Schulz, Paulina Parchita

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Gartow Friedhof:         Marlon Köth, Finn Magens, Jonas Kersten

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Bollensen:                    Tom Liedloff, Henning Burgschat, Johann                                                    Holzhausen 

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Lemgow:                      Zoe Kiebach

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Lefitz/ Seerau:             Paul Müller, Rahel Schrötke, Maya Düpow

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Bad Bodenteich:         Philine Schacht, Rosana Moszenski, Steve Knoll,                                          Paul Greibaum

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Podcast:                       Ylvi Broders, Hamida Lange, Erol Karahan

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Website:                      Jendris Voß

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